Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Neuerscheinung: Verwaltungsdesaster. Von Wolfgang Seibel, Kevin Klamann und Hannah Treis

15. Dezember 2017

Cover

Von der Loveparade bis zu den NSU-Ermittlungen
unter Mitarbeit von Timo Wenzel
Frankfurt M., New York: Campus 2017

Bürgerinnen und Bürger demokratischer Rechtsstaaten vertrauen darauf, dass der Staat Gefahren für Leib und Leben rechtzeitig erkennt und abwendet. Versagen Staat und Verwaltung vor dieser Aufgabe, kommt es auf rigorose Ursachenanalyse und die Abschätzung allgemeiner Risikofaktoren an.
Dem widmet sich dieses Buch am Beispiel von vier spektakulären Fällen. Es geht um den Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall 2006, die Loveparade- Katastrophe in Duisburg 2010, das Versagen der Hamburger Jugendbehörden bei der tödlichen Misshandlung eines Kindes 2013 und das Unvermögen der Polizei bei der Fahndung nach den NSU-Mördern in den Jahren 2000 bis 2007.
Keine dieser Tragödien, so die Autoren, war unabwendbar, alle beruhten auf Fehleinschätzungen erkennbarer Risiken, die aufgrund von Kosteneinsparungen, Konfliktvermeidung, geringer Widerstandsfähigkeit möglicher Betroffener oder der Politisierung von Fachfragen vernachlässigt wurden. Das Buch verbindet diese Fallanalysen mit einem Plädoyer für eine neue Verantwortungsethik in der Verwaltung. (Verlag)

Prof. Dr. Wolfgang Seibel lehrt Innenpolitik und öffentliche Verwaltung an der Universität Konstanz und ist Adjunct Professor an der Hertie School of Governance, Berlin. Er ist Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ und Permanent Fellow des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz. Zum Thema des vorliegenden Buches forscht Wolfgang Seibel weiter im Rahmen eines Koselleck-Projektes.

Kevin Klamann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Professur für Innenpolitik und öffentliche Verwaltung an der Universität Konstanz.

Hannah Treis studiert an der Hertie School of Governance, Berlin.